Wie du deine Gabe kultivieren und nutzen kannst
Mein ganzes Leben lang hat man mir gesagt, ich sei zu sensibel. Und ich habe lange gebraucht um herauszufinden, dass Sensibilität keine schlechte Sache, sondern tatsächlich eine Stärke ist. Und dass vieles von dem, was ich fühlte, gar nicht wirklich meins war! Als Empathin fühlte ich die Emotionen der Menschen um mich herum wie meine eigenen. Und die meiste Zeit war ich mir dessen nicht einmal bewusst. Der Stress meiner Kollegen hat sich wie mein eigener angefühlt, die Depressionen meines Vaters hat mich total erschöpft, und die Unsicherheit meiner besten Freundin wurde zu meiner eigenen. Generell war ich oft erschöpft, wenn ich zu lang unter Menschen war und einfach zu viel fühlte.
Mit der Gabe umgehen
Mit der Zeit habe ich gelernt, was es bedeutet, eine Empathin zu sein. Ich fand Wege, zwischen meinen eigenen Emotionen und denen der anderen zu unterscheiden und wie ich aufhören kann, mich unbewusst auf die Gefühlszustände anderer Menschen einzustimmen. Denn das ist es, was tatsächlich passiert. Empathie ist keine Schwäche in unserem emotionalen Schutz. Es ist die Fähigkeit, sich auf einen anderen Menschen einzustimmen. Die meisten von uns haben jedoch noch nicht gelernt, das zu kontrollieren. Ich glaube sogar, dass es für viele von uns zu einer unbewussten Gewohnheit wurde, sich in andere Menschen hineinzufühlen, weil es bis zu einem gewissen Grad nützlich ist.
Es ist zum Beispiel gut zu wissen, wann der Chef in der richtigen Stimmung ist, um eine Gehaltserhöhung zu verlangen, oder wann man ihm besser aus dem Weg geht. Wenn wir das alles aber nicht bewusst tun, sondern eher automatisch, kann es leicht außer Kontrolle geraten und wir fühlen zu viel – besonders die negativen Dinge, denn das hat unsere Empathie überhaupt erst zu einem so guten Alarmsystem gemacht.
Um also wirklich die Vorteile dieser großartigen Gabe zu nutzen, müssen wir uns zunächst einmal darüber im Klaren sein, ob das was wir fühlen uns gehört oder nicht. Das habe ich dadurch erreicht, dass ich mich immer dann, wenn ich eine besonders starke Emotionen wahrgenommen habe, gefragt habe ob das meins ist. Und die meiste Zeit war es nicht so! Mit der Zeit habe ich so gelernt zwischen meinen eigenen Gefühlen und denen der anderen zu unterscheiden. Inzwischen kann ich meinen Radar quasi ein- und ausschalten wie ich will und ich fühle mich auch viel weniger erschöpft nachdem ich viel unter Menschen war.
Lass dein Licht leuchten
Das Nächste was ich über Empathie gelernt habe, ist dass man sie dazu nutzen kann, eine positive Stimmung zu verbreiten! Denn wie wir schon in Physik gelernt haben: Ein starker Empfänger ist auch ein starker Sender. Emotionen sind nichts anderes als ein Ausdruck unserer eigenen Frequenz. Empathen können also nicht nur die Gefühle ihrer Umgebung besonders gut wahrnehmen, sondern haben auch eine besonders hohe Kapazität, Emotionen auszustrahlen. Ich habe ein bisschen damit herumexperimentiert und festgestellt, dass ich bei den Menschen in meiner Umgebung eine positivere Stimmung aktivieren kann, einfach indem ich mich selbst in einen erhöhten emotionalen Zustand versetze und diese Liebe bewusst ausstrahle. Es funktioniert und ich bin überzeugt, dass das jeder Empath kann!
Es geht noch mehr
Die letzte bemerkenswerte Sache, die ich über Empathen herausgefunden habe, ist dass wir unsere Fähigkeit für unsere persönliche Entwicklung und zur Manifestation nutzen können. Wie ich gerade sagte, sind Emotionen ein Ausdruck unserer Frequenz und unseres Bewusstseinszustandes. Stell dir einfach mal den Dalai Lama und einen Straßenräuber nebeneinander vor und du weißt was ich meine 😉 Wenn du also etwas über den Bewusstseinszustand des Dalai Lama erfahren willst – fühle in ihn hinein. Wie fühlt es sich an, auf einem solchen Level inneren Friedens zu sein? Vielleicht kommst du nicht sofort auf dieses Niveau, aber deine Empathie ist wirklich ein erstaunliches Werkzeug, um von anderen zu lernen, einfach indem du dich auf ihren Gefühlszustand und damit auch ihre Schwingung und Bewusstseinszustand einstimmst.
Dasselbe gilt für Manifestation. Wenn du bereits das Gesetz der Anziehung kennst, weißt du, dass es vor allem darum geht, wie wir uns fühlen. Wir ziehen das an, woran wir die meiste Zeit denken, und erst recht wir fühlen. Um also mehr Fülle zu manifestieren, wähle eine Person, die das Level an Fülle erlebt, das du dir wünschst, deren Werte und deren Schwingung sich gut für dich anfühlen, und finde den Ort in deinem Inneren, an dem du dieselbe Fülle fühlst.
Natürlich soll es hierbei nicht darum gehen, andere zu kopieren! Wir sind alle hier, um wir selbst zu sein, um unser authentisches Selbst zu verkörpern. Der Schlüssel liegt also nicht darin, der andere zu werden, sondern den Ort in uns zu finden, an dem wir, unser authentisches Selbst, dasselbe fühlt. Auf diese Weise aktivieren wir unsere eigenen inneren Ressourcen statt den anderen einfach nachzumachen.
Wenn du dich das nächste Mal überfordert fühlst mit deiner Empathie und diese Gabe eher als Belastung siehst, erinnere dich daran, was sie alles Gutes für dich und die Welt tun kann. Es bedarf lediglich etwas Übung im Umgang damit.
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